Das internationale Treffen von L’Aventure Peugeot fand 2012 in Deutschland statt. Organisiert wurde es von Amicale Peugeot Deutschland und dem Peugeot 504 Coupé–Cabrio–Club e.V. Nach 2002 in Speyer trafen sich die Löwen wieder am Rhein. Dank dem Auffahrtswochenende vom 17. bis 20. Mai konnten vier Tage ohne grössere Probleme für den Besuch des Treffens eingeplant werden. Es nahmen rund 450 Personen aus 14 Ländern teil. Die meisten Teilnehmenden trafen bereits am Donnerstagabend in Lahnstein ein. Das Best Western Hotel befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Stadt und bot Platz für die vielen Gäste und deren rund 200 Autos. Die Organisatoren wiesen jedem einen Parkplatz zu, der für die gesamte Dauer des Treffens reserviert war. Bei Einchecken begrüsste Madame Françoise Dubois die Besucher, und die freundlichen Helferinnen der veranstaltenden Clubs übergaben den Ankömmlingen eine Tasche mit T-Shirts, Rallyschild, Roadbook, Armband und Informationen über Sponsoren und Region. Das Restaurant im obersten Stock des Hotels war am Abend vom Ansturm der Gäste ziemlich überfordert, weshalb wir zum Nachtessen in eine nahe gelegene rustikale Waldschenke wechselten. Das Regenwetter liess zu jener Zeit noch etwas Zweifel offen, ob die Cabrios ihre Verdecke würden öffnen können. Am Freitagmorgen sah es dann allerdings ganz heiter aus.
Vor dem Mittagsbuffet führten die Veranstalter das obligatorische Briefing durch, mehrsprachig und dadurch etwas viel Zeit in Anspruch nehmend. Auch der ehemalige Präsident von L’Aventure Peugeot, Thierry Peugeot, begrüsste die Teilnehmenden. Offensichtlich ist er auch nach dem Rücktritt als Präsident von L’Aventure mit den aktiven Vereinsmitgliedern eng verbunden. Er liess es sich jedenfalls nicht nehmen, persönlich mit einem 203er dieselben Routen zurückzulegen wie alle Teilnehmenden.
Die Ausfahrt am Nachmittag führte uns zur Ehrenburg, einer mittelalterlichen Burganlage, wo die alten Zeiten anschaulich wiederauflebten. Da waren Handwerker am Arbeiten, Bänkelsänger trugen ihre Lieder vor und es wurden allerlei rustikale Speisen sowie Wein und Met gereicht. Die ungewohnten Klänge und Düfte versetzten die Besucher buchstäblich ins Mittelalter zurück. Die Darbietungen sind Teil der vielfältigen Nutzung der Burg zur Gewährleistung deren Erhaltung. Man konnte denn auch gefahrlos auf der Wendeltreppe den hohen Turm besteigen und die Aussicht auf die einzelnen Teile der Burg sowie auf eine weite grüne Landschaft geniessen. Am Abend wurden wir mit Bussen zum Nachtessen ins Restaurant Maximilians Brauwiesen gefahren. Hungrig musste von diesem gastlichen Haus niemand zurückkehren ….
Am Samstag Morgen erreichten wir nach kurzer Fahrt durch Lahnstein und Koblenz die Festung Ehrenbreitstein am rechten Rheinufer gegenüber dem Deutschen Eck. Diese strategisch wichtige Stelle war bereits vor Jahrtausenden befestigt worden. In ihrer heutigen Form geht die Festung auf die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich anfangs des 19. Jahrhunderts zurück. 2012 fuhren aber die Löwen aus Frankreich in friedlicher Absicht vor und wurden daher bereitwillig durch die offenen Eingangstunnel in die Festung eingelassen. Im Hof der weitläufigen Anlage war Platz für alle Autos, eine würdige Kulisse für die alten Peugeots. Nach dem Mittagessen in einem modern umgebauten Kasernensaal bestand Gelegenheit, das Deutsche Eck zu besuchen, und zwar mit einer Gondelbahn über den Rhein hinunter ans linksseitige Ufer. Das Deutsche Eck ist eine am Zusammenfluss von Rhein und Mosel aufgeschüttete Landzunge, auf welcher gegen Ende des 19. Jahrhundertes ein Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I. errichtet wurde. Es gilt als Touristenattraktion, heute aber wohl eher wegen seiner Lage an den Flüssen als wegen der geschichtlichen Hintergründe.
Am Nachmittag fuhren wir in Richtung Osten der Lahn entlang nach Bad Ems, bekannt als Herkunftsort der Emser Pastillen. Im schmucken Kurort konnten die Autos noch einmal in stilvoller Umgebung gezeigt werden, während sich die Teilnehmer im Häckers Grand Hotel mit Kaffee und Kuchen stärkten. Alle Autos wurden bei der Abfahrt einzeln vorgestellt und mit Applaus auf die letzte Etappe zurück nach Lahnstein entlassen. Am Abend kehrten wir mit Bussen nach Bad Ems zurück, wo im Kursaal das Galadiner auf uns wartete. Bereits konnten die Teilnehmenden die Fotos des nachmittäglichen Corsos in Empfang nehmen.
Am Sonntag war die Veranstaltung bereits zu Ende, die einen machten sich auf den direkten Weg nach Hause, während andere noch ein paar Umwege durch die schöne Gegend unter die Räder nahmen.
Die Schweizer Teilnehmerinnen und Teilnehmer danken den umsichtigen Organisatoren, namentlich Amicale Peugeot Deutschland und dem Peugeot 504 Coupé–Cabrio–Club e.V. sowie L’Aventure Peugeot für das gelungene Treffen.
Thomas Vögeli
Externe Bildergalerie auf www.vorkriegs-peugeot.de.