Internationales Treffen in Finnland, 04. – 06.07.2008

Der finnische Peugeot-Veteranen-Club feiert seine runden Geburtstage mit internationalen Treffen. Nach 1998 stand also zum zwanzigsten Jahr seit der Gründung bereits 2008 wieder im hohen Norden ein Treffen unter dem Patronat von L’Aventure Peugeot auf dem Programm. Die lange Anreise mochte die einen oder anderen etwas abschrecken, aber schliesslich erinnern wir uns daran, dass die Finnen auch eifrige Teilnehmer an den Treffen in Mitteleuropa sind. Zudem sollte der Anlass in der Region von Turku stattfinden, also unmittelbar im Bereich derjenigen Stadt, die Zielhafen verschiedener Autofähren ist.

Wir starteten am Sonntag nachmittag. Die lange Anreise sollte noch mit einem Besuch in Ostfriesland verbunden werden. Bis dorthin war bereits nahezu die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Am Dienstag Nachmittag ging die Reise weiter, unter der Elbe hindurch nach Schleswig-Holstein und Dänemark. Der Grenzübergang ist verwaist, Schengen sei dank. In Dänemark und beim Uebergang nach Schweden kann das Meer auf zwei imposanten Brücken überquert werden. Sie kosten zwar einen stolzen Wegzoll, aber die aussergewöhnliche Fahrt wiegt das auf, und andere Möglichkeiten, das Meer zu überqueren, sind einiges umständlicher. Zwischen Malmö und Stockholm verläuft die Autobahn heute durchgehend, während vor zehn Jahren noch ein erheblicher Teil der Strecke auf Landstrassen zurückzulegen war. In Stockholm wurde der 404 mit ein paar anderen alten Peugeots auf die Fähre verladen. Am Abend lief das Schiff aus, und nahm Kurs durch das Schärengebiet nach Nordosten. Dabei wurde deutlich sichtbar, wie die Nacht gar nicht richtig dunkel werden wollte. Am Morgen lief das Schiff in Turku ein. Dort war zunächst die moderne grosse Peugeot-Vertretung im Vorort Raisio anzusteuern, wo die Teilnehmer empfangen wurden. In entspannter Atmosphäre trafen nach und nach die Peugeots aus verschiedensten Epochen ein. Insgesamt nahmen rund 130 Equipen am Treffen teil. Nicht nur aus Skandinavien, sondern auch aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz waren zahlreiche Peugeots angereist. Besonders zahlreich war die italienische Delegation. Neben Autos der sechziger und siebziger Jahren fanden auch einige Vorkriegsmodelle den Weg nach Norden. Diese bildeten einen schönen Kontrast zu den ausgestellten Neuwagen in der grossen Peugeot-Vertretung. Dort waren als Attraktion waren auch mehrere einheimische Rallypiloten zugegen, die die schnellen Peugeots zu Siegen und Pokalen führten. Marcus Grönholm, Juha Kankkunen, Timo Salonen, die alle mindestens einen Weltmeistertitel gewannen, und weitere grosse Namen gaben dem Anlass ein besonderes Gepräge, zumal auch verschiedene Rally-Modelle vom 404 bis zum 206 WRC ausgestellt waren. Am Nachmittag bezogen die Teilnehmer ihr Hotelzimmer in Naantali, und am Abend stand ein Apéro mit Buffett im Stadthaus auf dem Programm. Nach dem Bürgermeister begrüssten auch Mme Dubois und die Organisatoren die Teilnehmer. Anschliessend lud der milde Abend dazu, noch auf der Terrasse des Hotels sitzen zu bleiben.

Am Samstag führte uns das Programm in die Umgebung von Turku und zu einer wunderschönen Wiese, wo der Znüni bereit stand. So bestand wieder Gelegenheit, die Autos etwas näher in Augenschein zu nehmen, Gespräche zu führen und alte Bekannte zu begrüssen. Anschliessend besichtigten wir den Park des Palastes der Präsidentin der Republik. Unter kundiger Führung einer deutschsprachigen Dame, die viel Interessantes über Geschichte und Hintergründe der Anlage in einer kurzweiligen Art zu berichten wusste, streiften wir, zu Fuss natürlich, durch den weitläufigen Park und die gepflegten Gartenanlagen. Die Flagge auf dem Palast zeigte übrigens an, dass Staatspräsidentin Tarja Halonen zu Hause weilte. Weiter führte uns die Entdeckungsreise zum Forum Marinum in Turku. Dort konnten nach dem Mittagsbuffett ein Segelschiff und zwei Kriegsschiffe sowie das Schifffahrtsmuseum besichtigt werden. Nach der Rückkehr nach Naantali stand den Teilnehmern vor dem Galaabend noch genug Zeit zur Verfügung. Beim Cocktail auf der Terrasse des Hotels stiess dann auch Thierry Peugeot zu den Teilnehmern, dem Vernehmen nach direkt aus China. Der Galaabend verlief in entspannter Stimmung. Anstelle des finnischen Klubpräsidenten, der wegen eines Unfalls kurzfristig ausgefallen war, führte dessen Sohn durch das Programm. Thierry Peugeot verlieh verschiedene Auszeichnungen, und nach dem Diner kamen die Tanzfreudigen zum Zuge. So dauerte der Abend noch lange, und dennoch wurde es nie dunkel. Kaum zu glauben, dass das Thermometer abends um acht Uhr noch 27 Grad anzeigt.

Am Sonntag fanden wir uns wieder in Turku ein, wo wir in einem Motorschiff zu einer Fahrt durch die Schären ausliefen. Die See war ruhig, und ohnehin war nie ganz klar, ob man sich nun auf dem Meer oder auf einem See befand. An unzähligen Inselchen fuhren wir vorbei, die meisten mit nur einem oder zwei kleinen Häuschen bebaut. Eine romantisch anmutende Gegend, zumal das sommerliche Wetter die eigentümliche Landschaft im besten Licht zeigte. Nach längerer Fahrt legte das Schiff an einem solchen Inselchen an. Im hellgelben Holzhaus, das wohl zu Beginn des 20. Jahrhundert erbaut worden war, wartete das Mittagessen.

Die Rückfahrt führte wieder nach Turku. Dort besammelten sich die Teilnehmer am Nachmittag auf dem Platz vor der Kathedrale zum Gruppenfoto. Dann hiess es schon bald, Abschied zu nehmen. Zuvor wurde bekannt gegeben, dass das nächste internationale Treffen im Jahr 2009 (wieder) in Belgien stattfinden wird.

Auf uns wartete bereits am Sonntag abend wieder die Fähre, die uns nach Stockholm brachte. Dort regnete es erstmals, seit wir unterwegs waren. Der finnische Sommer hatte sich von der schönsten Seite gezeigt. Von Stockholm aus nahmen wir die 2000 km lange Rückreise durch Schweden, Dänemark und Deutschland unter die Räder. Der 404 schaffte auch diese problemlos. Auf der ganzen Reise verbrauchte er nur 8 l/100 km und überzeugte einmal mehr als immer noch komfortabler, geräumiger und zuverlässiger Wagen.

Thomas und Marlène