Bereits im Jahr 2004 hatte das internat. Treffen von L’Aventure Peugeot in Belgien stattgefunden. Nach fünf Jahren war es bereits wieder so weit. Das Wochenende des 1. Mai lag mit dem zusätzlichen Feiertag günstig für einen solchen Anlass. Bei der Hinfahrt am Mittwoch wurden legten wir in den Ardennen einen Etappenhalt ein, in der gleichen Pension wie vor vier Jahren auf der Reise nach Holland. Der Chef erinnerte sich noch gut an die Schweizer mit dem 404, er selber fuhr auch einmal ein solches Modell. Als Alltagsauto hatte er sich kürzlich einen Mercedes 230/6 von 1982 gekauft. Am anderen Morgen fuhren wir eine längere Strecke durch die Wälder und Wiesen der Ardennen und anschliessend auf der Autobahn an Brüssel und Gent vorbei ans Meer. Ziel war Blankenberge, eine Stadt am Meer. Beim Einchecken erfuhren wir, dass rund 230 Autos angemeldet waren. Die Veranstalter mussten Interessenten abweisen, weil die grosse Zahl sonst nicht mehr zu bewältigen gewesen wäre. Beim abendlichen Buffet traf man viele vertraute Gesichter. Am nächsten Tag führte uns das Roadbook nach Lissewege, einem kleinen Dorf, in dem die Zeit scheinbar stehengeblieben war. Sehenswert war die monumentale Kirche, die an die Blütezeit der Gegend im 17. Jahrhundert erinnerte, als viele Pilger auf dem Jakobsweg nach Spanien dort vorbeikamen. Am Nachmittag besuchten wir Damme, die literarische Heimat von Till Eulenspiegel. Die Rückfahrt verlief entlang von Kanälen, durch beschauliche Dörfer und über Wiesen und Felder, meist abseits breiter und vielbefahrener Strassen. Am Abend wurden wir mit einem Galadiner verwöhnt. Insgesamt 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Schweiz waren dabei; sie haben die Fahrt nach Belgien sicher nicht bereut. Am Samstag besuchten wir Oostduinkerke, ein weiteres Seebad. Dort konnten wir die Peugeots auf der Strandpromenade ausstellen und zogen das Interesse der zahlreichen Gäste und Touristen auf uns. Als Attraktion stand ein Besuch bei den Garnelenfischern auf dem Programm. Sechs Männer mit ihren Pferden stapften bei Ebbe durch den Strand Richtung Meer. Dort legten sie den Pferden eine Vorrichtung mit einem Schleppnetz an und ritten in das flache Meer hinaus. Parallel zum Ufer zogen sie die Netze hinter sich her, und nach etwa einer Stunde brachten sie ihre Beute an Land. In den Netzen befand sich ein Häufchen Garnelen (auch Krabben oder Shrimps genannt). Diese wurden sortiert, gespült und anschliessen auf dem Pferderücken oder -wägelchen an Land gebracht. Dort kochte in einer improvisierten Küche bereits das Wasser in einer Art Wäschehafen. Nach einer halben Stunde wurden die Meeresfrüchte serviert. Fangfrischer können solche Delikatessen nicht genossen werden ! Am Nachmittag konnten die Teilnehmer die Stadt besichtigen oder der Promenade entlang die ausgestellten Peugeots bewundern. Darunter befanden sich auch zahlreiche Vorkriegsmodelle sowie Raritäten wie ein Darl-Mat und ein 402 Eclipse. Das Abendessen stellte dann bereits die Schlussveranstaltung dar. Am Sonntag bestand Gelegenheit, individuell auf der Rückreise die Stadt Brügge zu besuchen. Diese trägt ihren Titel als UNESCO-Weltkulturerbe zu Recht. Zahlreiche schön restaurierte Backsteinbauten zeugen von der vergangenen Blütezeit im 17. Jahrhundert. Verschiedene Kirchen, aber auch idyllische Strassen und Winkel luden zum Besichtigen und Verweilen ein. Um den Mittag wollten wir uns dann aber auf die Rückreise machen. Auch diese bewältigte der 404er ohne jeglichen Zwischenfall. Nächstes Jahr findet das L’Aventure Treffen übrigens in Sochaux statt.
Thomas Vögeli