Frühlingsausfahrt Freiamt, 18.05.2014

ür das Treffen im Frühjahr hatten und Liselotte und Peter Küng in den Aargau eingeladen. Ein strahlender Sommermorgen machte bereits die Anfahrt zum Vergnügen, und der 404er freute sich nach der langen Winterpause über den Auslauf. In Wohlen trafen sich rund 30 Autos und 60 Klubmitglieder zu Kaffee und Gipfeli. Alle waren gespannt auf den Besuch des Strohmuseums. Dieses befand sich in Fusswegdistanz vom Treffpunkt in einer ehemaligen Fabrikantenvilla inmitten eines idyllischen Parks. Zwei kompetente Führerinnen geleiteten uns in zwei Gruppen durch die zahlreichen Räume und erläuterten die Exponate. Den meisten Klubmitgliedern war wohl bisher nicht bekannt, dass in Wohlen bzw. im Freiamt das Stroh eine ähnliche Rolle spielte wie Textilien in gewissen Gegenden der Ostschweiz. Im 19. Jahrhundert wurden einfache Gebrauchsgegenstände aus Stroh gefertigt, etwa Hüte und Bänder. Das Rohmaterial stammte aus den Getreidefeldern der Umgebung, und die Arbeit konnte in jedem Haushalt ausgeführt werden. Allmählich entwickelt sich eine gewerbliche und industrielle Produktion, Fabriken entstanden, es wurde exportiert und die Region kam zu wirtschaftlicher Blüte. Neben Strohhüten und Bändern wurden Gewebe, Verzierungen und Gebrauchsartikel, überwiegend in den Bereichen Mode, Schmuck und Bekleidung hergestellt. Im Museum waren nicht nur Muster und einzelne Produkte, sondern auch verschiedene Maschinen und Herstellungsverfahren ausgestellt. In der alten Villa wurden wir auf diese Weise um 50 oder 100 Jahre zurückversetzt. Mit dem Wandel der Mode schwand auch im ausgehenden letzten Jahrhundert die Bedeutung des Strohs als Rohstoff für Bekleidung und Schmuck (www.strohmuseum.ch).

Nach dem Museumsbesuch ging es den Mutschellen hinauf und reussaufwärts. Bald einmal versperrte eine Umleitung den im Roadbook beschriebenen Weg. Nach einer kurzen Zwangspause fanden aber unsere ortskundigen Teilnehmer die Umleitung der Umleitung und bald fuhren wir wieder auf der richtigen Strasse. Bei der Fahrt durch die Hügellandschaft wurde schnell klar, weshalb das Gebiet als Wohngegend attraktiv ist, ländlich mit einer wunderschönen Aussicht und doch nahe bei den städtischen Zentren. Vor einem Jahr hatten wir diese Landschaft beim Flug mit der Antonov aus der Vogelschau erblickt. In Rottenschwil, unmittelbar nach der Brücke über die Reuss, waren wir am Ziel, dem Restaurant Casa Hecht. Langsam waren alle hungrig und hatten sich das Mittagessen verdient. Dabei hatten die Mitglieder noch einmal ausgiebig Zeit zum Plaudern und Diskutieren. Das Treffen bot neben der Pflege der Kameradschaft am Beginn der Saison 2014 auch eine Entdeckung einer charakteristischen Landschaft und einen Einblick in einen vergangenen Wirtschaftszweig. Peter und Liselotte Küng danken wir herzlich für das perfekt organisierte Treffen.